Wanduhren – Zeit deutlich sichtbar
Eine Wanduhr hat eine Hauptaufgabe: Die Zeit deutlich und weithin ablesbar anzeigen. Je nach persönlicher Vorliebe gibt es Wanduhren als analoge oder digitale Version sowie im zur Umgebung passenden Design. Und genau muss sie sein – weshalb heute in den meisten Fällen eine Funkuhr die Wand bekleidet.
Wanduhr digital oder analog?
Abgesehen von persönlichen Präferenzen – die puristische analoge Anzeige mit Zeigern hat keineswegs an Bedeutung verloren. Sie ist im Design zeitlos und die Anzeige wird, fast ohne genau hinzusehen, intuitiv erfasst.
Hier spielen auch sehr stark individuelle Gewohnheiten und ein wenig Psychologie mit rein – Mancher hat eben im Büro, in der Küche, über dem Fernseher oder auch im Wartezimmer eher ein Faible für die Zeigeruhr inklusive des anschaulichen Vergehens der Zeit durch den Sekundenzeiger.
Andere wiederum bevorzugen die Zeitanzeige der digitalen Wanduhr, gern auch mit informativen Zusatzanzeigen wie Datum, Wochentag und Raum- oder Außentemperatur. Hier ist besonders ein guter Anzeigekontrast wichtig, um die Uhr auch aus größerer Entfernung und unter allen Beleuchtungsverhältnissen ablesen zu können. Zu diesem wichtigen Feature etablieren sich zunehmend moderne Displaytechniken wie negative Anzeigen oder Farbdisplays.
Funkwanduhr oder Wandfunkuhr – viele Vorteile
Ob als analoge oder digitale Funkwanduhr – das regelmäßige Nachstellen einer Uhr ist sehr lästig. Dies gilt insbesondere bei den Zeitumstellungen der Sommer- und Normalzeit, bei einer Schaltsekunde und bei Uhren mit Kalender auch im Schaltjahr. Deshalb hat die Quarzuhr nahezu ausgedient. Mechanische Laufwerke findet man bei den Großuhren nur noch bei Prunkuhren wie Regulatoren oder Kaminuhren – dort haben sie ihre volle Berechtigung, denn vom Blick auf die Mechanik leben diese Uhren quasi.
Die Funkwanduhr hingegen ist immer genau, egal welche Jahreszeit es ist. Sie empfängt in Mitteleuropa in der Regel das Zeitsignal des Zeitsenders DCF-77, der in Mainflingen nahe Frankfurt/Main stationiert ist, und seine hochgenauen Zeitsignale aus der Physikalisch-Technischen Anstalt Braunschweig (PTA) bezieht. Hier erzeugt eine höchstpräzise Atomuhr die Zeitimpulse.
Die Zeittelegramme werden auf der weitreichenden und relativ störungsarmen Langwelle auf 77,5 kHz abgestrahlt, damit erreicht DCF-77 einen Empfangsradius von etwa 2 km. Zusätzlich überträgt der Sender Katastrophenmeldungen und Wetterdaten, die getrennt zu dekodieren sind.
Die Funk-Wanduhr empfängt die Signale mit einem speziellen Empfänger. Ein kleiner Mikrocontroller sorgt für die Dekodierung und die Ausgabe auf einen Impulsmotor, der je Sekunde einen definierten Schritt ausführt. Ihm folgt bei der Analoguhr ein Räderwerk wie in einer herkömmlichen Quarzuhr, welches die drei Zeiger synchronisiert bewegt.
Bei der digitalen Funkwanduhr werden die dekodierten Zeitimpulse in Zählstufen innerhalb des Mikrocontrollers aufbereitet, die wiederum die Digitalanzeige ansteuern.
Der Empfang der Zeitsignale von DCF-77 erfolgt bei den meisten Uhren nicht kontinuierlich, sondern zu einer festen Zeit einmal in 24 Stunden. Eine Ausnahme betrifft ein manuell ausgeführter Senderruf wie etwa bei Inbetriebnahme oder Batteriewechsel. Den Rest des Tages sorgt eine Quarzsteuerung für die präzise Weiterschaltung des Uhrwerks.
Beim täglichen Senderruf der Uhr korrigiert der Mikrocontroller der Uhr die Zeit, falls dies nötig ist. Die meisten Uhren führen diesen Senderruf in der Nacht aus – hier fällt er und das bei Analoguhren folgende kurze Stehenbleiben und Neueinstellen des Zeigerwerks nicht auf, und in der Nacht gibt es weit weniger Funkstörungen und somit besseren Empfang.
Je nach Standort der Uhr, Gebäudesubstanz und andere dämpfende Faktoren kann jedoch der Funkempfang beeinträchtigt sein. Hier führt jedoch nach einer Einstellung der Zeit, ob manuell oder per Funksignal, die Quarzsteuerung die dort immer noch recht genaue Zeitausgabe an das Uhrwerk fort.
Die Uhr versucht dennoch immer wieder, ein Funksignal zu empfangen. Wenn dies etwa alle paar Tage gelingt, fallen minimale Sekundendifferenzen kaum ins Gewicht. Im Extremfall kann die Uhr rein als Quarzuhr arbeiten. Deshalb ist es für solche kritischen Standorte wichtig, dass die Uhr für die erste Inbetriebnahme über eine manuelle Stellmöglichkeit verfügt.
Für einen guten und regelmäßigen Funkempfang kann auch die Ausrichtung der Uhr zum Sender Mainflingen eine Rolle spielen. Dazu gibt die jeweilige Bedienungsanleitung Auskunft. Der Empfang erfolgt über eine Ferritstabantenne. Diese hat den besten Empfang, wenn sie quer zum Sender und waagerecht liegt. In den meisten Fällen richtet man also vorzugsweise die Rückseite der Uhr (hat die Vorderseite ein Display, kann sich dieses dämpfend auswirken) in Richtung Frankfurt/Main. Dies ist allerdings nur bei schlechten Empfangsverhältnissen nötig. Eine stationär positionierte Uhr wird auch in anderen Ausrichtungen spätestens nachts das Signal empfangen.
Funkuhr als Wanduhr – Zusatzfunktionen
Vor allem digitale Funk-Wanduhren verfügen oft über zahlreiche Zusatzfunktionen:
- Datumsanzeige
- Wochentagsanzeige
- Weckfunktion
- Raumklima mit Temperatur und Raumluftfeuchte
- Außenklima mit zusätzlichen Funksensoren
- Wetterinformationen
Dadurch vereinen diese Art Uhren dann einige Funktionen von Weckern oder Wetterstationen zusätzlich zu ihrer Kernfunktion der Zeitanzeige unter ihrem Gehäuse.