Sat-Finder & Sat-Messgeräte - Empfang finden, messen und verbessern
Eine Satellitenempfangsanlage aufzubauen und in Betrieb zu nehmen, kann zum Geduldsspiel werden, wenn man sich auf zufällige Suchergebnisse, Zuruf von Helfern am Empfänger u. Ä. verlässt. Der Aufbau von Empfangstechnik, speziell das Ausrichten der Satelliten-Empfangsantenne, und das richtige Installieren von Sat- und Kabel-Empfangs- und Verteiltechnik ist ohne technische Hilfsmittel nicht in ausreichend hoher Qualität möglich. Hat man zum Beispiel keinen vorprogrammierten TV-Receiver am Antennenstandort zur Verfügung, muss man zwingend ein Sat-Messgerät einsetzen.
Dazu kommen insbesondere bei Mehrteilnehmeranlagen das Einrichten der Verteiltechnik, das fachgerechte Verlegen von Kabeln sowie das Installieren von Anschlussdosen. Und schließlich ist auch der TV-Receiver einzurichten.
Aber nicht nur Sat-Empfangstechnik erfordert fachgerechtes Arbeiten und Einmessen, auch terrestrische digitale Empfangstechnik wie DVB-T oder Kabelempfangstechnik wie DVB-C stellen hohe Anforderungen an die Empfangs- und Verteiltechnik. Hier sind Fehler und Störungen nur mit entsprechender Messtechnik analysierbar.
Satelliten-Empfangsantennen richtig und sicher ausrichten
Eine Satellitenantenne („Sat-Spiegel”) grob auf den gewünschten Satelliten ausrichten ist einfach. Er wird nach Montage des LNBs per Kompass (Azimut) und meist eingearbeiteter Vertikalskala (Elevation) auf die Satellitenposition im Orbit ausgerichtet, was aber noch nicht bedeutet, dass Empfang hergestellt wurde.
Zudem hat man zumeist am Standort der Antenne keine Möglichkeit, einen Empfänger samt Bildschirm zu betreiben und zu kontrollieren. Auch bei oft wechselndem Standort (Fahrzeug), wetterbedingtem Verstellen der Antenne oder ähnlichen Anwendungsszenarien ist immer wieder ein Ausrichten der Antenne erforderlich.
Der Satfinder / Sat-Finder
Um sich das Ausrichten der Antenne zu vereinfachen, kann der Sat-Finder („Satelliten-Finder” oder auch „Satellitensucher“) Abhilfe schaffen. Dieser wird zwischen LNB und TV-Receiver bzw. Verteiltechnik geschaltet und von hier auch mit Strom versorgt. Es sind außerdem batteriebetriebene autarke Geräte verfügbar, die zunächst keinen Kabelanschluss ins Gebäude erfordern.
Der Sat-Finder wertet das über die Parabolantenne auf den LNB reflektierte Signal des Satelliten aus und signalisiert im einfachen Fall den empfangenen Signalpegel akustisch, per Anzeige oder kombiniert. Dazu werden die vertikale/horizontale Polarisation und das Band (Low/High) zum gerade empfangenen Transponder angezeigt. So kann man anhand der Anzeige und bekannter Transponderdaten die Antenne punktgenau auf den Satelliten ausrichten. Störsignale und mit hohen Pegeln abstrahlende Satelliten kann man mit einer wählbaren Signaldämpfung abschwächen.
Sat-Finder und Sat-Messgeräte mit Datenbank
Einfache Sat-Finder erfordern jedoch ein gewisses Maß an Erfahrung und Vorkenntnisse über den zu empfangenen Satelliten, um nicht versehentlich auf einen anderen Satelliten auszurichten.
Besser ausgestattete Sat-Finder und Sat-Messgeräte verfügen entweder intern oder im Zusammenspiel mit einer Smartphone-App über eine Datenbank. Darin sind im einfachen Fall die Standortdaten verschiedener Satelliten und die Grunddaten (Polarisation/Band) hinterlegt. Zudem ist hier immer eine Kompassfunktion verfügbar.
Der kleine Empfänger des Satelliten-Finders vergleicht die für das Suchen vorgegebenen Daten mit den empfangenen Werten und signalisiert Empfang oder nicht. So kann man bestimmte Satellitenpositionen gezielt einstellen und insbesondere beim Empfang mehrerer Satelliten mit mehreren LNBs die Antenne sehr präzise ausrichten. In der App auf dem Smartphone kann man dann deutlich ablesen, welcher Satellit und welcher Transponder in welcher Qualität empfangen wird – so wie man es bei den TV-Receivern gewohnt ist.
Umfangreich ausgestattete Sat-Messgeräte ermöglichen dazu noch weitere Messungen:
- spezielle Anpassungen der Antennenausrichtung an den jeweiligen Standort
- Ausrichten nach einer grafischen Kontrollanzeige auf dem Smartphone
- Anzeige des Stör-/Nutzsignalverhältnis
- Anzeige der Bitfehler-Rate
- Anzeige der genauen Signalstärke
- Anzeige des Empfangsspektrums
Zudem wird auch der Fehlempfang wie z. B. durch gestreute Signale schon bei der Antenneneinrichtung über das Feature „Konstellationsanalyse” erkennbar. Derartige Sat-Finder bzw. Sat-Messgeräte wie etwa der Megasat-Satfinder sind besonders nützlich für unerfahrene Anwender oder mobile Einsätze wie bspw. für Fernfahrer oder Camper. Hier ist die Antenne besonders einfach und schnell auch von Laien ausgerichtet.
Komplette Kontrolle mit Bild und Ton
Weit mehr als die einfachen Satelliten-Finder können professionell ausgerichtete Messempfänger, die zusätzlich einen kompletten digitalen Sat-Receiver und einen Bildschirm bieten. Hier kann man das Empfangsergebnis zusätzlich auch anhand der Bild- und Tondarstellung (auch in HD) kontrollieren und so die sichere Ausrichtung perfekt machen. Insbesondere HD-Empfang setzt einen Empfang mit maximal erreichbarem Signalpegel voraus.
Mehr als nur ein Satelliten-Finder – Messempfänger für alle Empfangswege & UHD
Die Medienverteilwege sind vielfältig und auch die übertragenen Signalspektren verändern sich ständig. So sollte ein hochwertiger Messempfänger bereits für künftige Standards wie DVB-C2 und DVB-S2X, die UHD (4K) übertragen, gerüstet sein. Und auch für das Einmessen und Installieren von terrestrischer und Kabel-Empfangstechnik sowie der zugehörigen Verteiltechnik sind entsprechende Messempfänger notwendig. Dazu kommen speziell zu lösende Aufgaben wie die Analyse des Empfangs an DiSEqC-Schaltern für Mehrfach-LNBs, Messungen in Einkabel-Verteilanlagen und Störungsanalyse durch externe Störer wie z. B. LTE-Einstrahlung.
Solche hochwertigen und professionellen Geräte können für alle gängigen Empfangswege eingesetzt werden. Sie können:
- sie analysieren
- bei der Antennenausrichtungen helfen
- Kanäle zuordnen
- Störungen suchen
- Messdaten protokollieren (wichtig für Nachweisführung im professionellen Einsatz)
- Screenshots erstellen
Dadurch sind sie auch für zukünftige Entwicklungen gerüstet.