Universaltester in der Elektrotechnik – Spannungsprüfer
Bei Arbeiten in der Elektronikmesstechnik oder der Installationsmesstechnik, aber auch in anderen Bereichen wie der Kfz-Technik und der Solartechnik ist die Klasse der im Oberbegriff als Spannungsprüfer bezeichneten Testgeräte eines der wichtigsten Werkzeuge. Diese Geräte arbeiten je nach Ausführung als Spannungsprüfer, Phasenprüfer, Stromprüfer, Durchgangsprüfer, als berührungslose, ein- oder zweipolige Spannungsprüfer, Steckdosentester oder Sicherungsfinder.
Wie funktioniert ein Spannungsprüfer?
Die einfachsten Spannungsprüfer beruhen allein auf dem Prinzip des definierten Erdschlusses gegen ein spannungführendes Bauteil. Das kennen wir in Form des Elektro-Schraubendrehers mit integriertem Spannungsprüfer oder auch Phasenprüfer genannt. Berührt dessen metallische Spitze ein stromführendes Bauteil (Phase), wird die Spannung über einen Schutzwiderstand, eine Glimmlampe und einen Metallkontakt über den Finger/Körper des Menschen gegen Erde geleitet. Hierbei tritt ein sehr geringer, nicht gesundheitsschädlicher Strom auf, der die Glimmlampe zum Leuchten bringt.
Berührungslose Spannungsprüfer arbeiten mit dem elektrischen Feld eines stromdurchflossenen Leiters. Ihre Spitze muss nur in die Nähe eines wechselspannungsführenden (im Idealfall lastführenden) Leiters gebracht werden. Über eine Empfangsspule wird eine Spannung induziert, die eine Anzeige betreibt. Im einfachen Fall ist dies eine Leuchtanzeige ähnlich des Phasenprüfers – im komfortablen Fall eine stromsparende Digitalanzeige.
Komfortable Geräte dieser Art wie z. B. der testboy erkennen Wechselspannungen auch ohne Stromfluss und können so sehr einfach und punktgenau auch Unterbrechungen, Sicherungsausfälle, Kabelbrüche und defekte Bauteile erkennen. Derartige Spannungsprüfer können auch je nach Ausführung in einiger Entfernung zum spannungsführenden Bauteil Spannungen detektieren und so z. B. auch bis zu einem gewissen Maß Leitungsführungen unter Putz detektieren.
Spannungsprüfer mit direkter Spannungsanzeige, meist als zweipoliger Spannungsprüfer (bzw. 2-poliger-Spannungsprüfer) ausgeführt, ermöglichen bereits die grobe Anzeige der anliegenden Spannung über LEDs oder ein LC-Display. Daneben können sie auch als Durchgangstester, Bauteiltester und z. B. auch als Fi-Tester arbeiten. Dabei lösen sie auf Tastendruck einen definierten Fehlerstrom gegen Erde (PE) aus, der wiederum einen Fehlerstromschutzschalter (Fi) zum Auslösen bringt. Führende Markenprodukte sind hier testboy, Benning/Duspol und Uni-Trend.
Spezialisten – Steckdosen-Prüfgeräte
Bei Installation und späterem Betrieb von Steckdosen sowie auch bei Verlängerungen oder Kabeltrommeln etc. können zahlreiche Fehler auftreten – falsche Leiterzuordnungen (Verdrahtungsfehler), Schlüsse, Unterbrechungen, veraltete Installationen im Bestandsbau (z. B. „Hamburger Schaltung“) und fehlende Schutzleiter sind nur einige davon. Ein Steckdosentester bringt hier blitzschnell Aufschluss. Er analysiert die Verdrahtung, das Anliegen von Spannungen, den richtigen Schutzleiteranschluss, kann je nach Ausführung den Fi testen und auch die anliegende Netzspannung anzeigen.
Richtig gezählt? – Drehfeldtester
Im einphasigen Stromnetz ist es für den Betrieb der anzuschließenden Geräte unwichtig, wie herum der Stecker in der Steckdose steckt.
In mehrphasigen Stromversorgungssystemen hingegen ist es essentiell, die richtige Reihenfolge des Anschlusses von Phasen und Nullleitern einzuhalten, da die hier anzuschließenden Geräte und Maschinen eine genau definierte Reihenfolge der Phasen (die Drehfeldrichtung) erwarten. Drehfeldtester sind auf diese Prüfung spezialisiert. Sie zeigen nicht nur das Vorhandensein der Phasen an, sondern weisen auch die Drehfeldrichtung der Installation aus.
Bringen Ordnung ins System – Mehrteilige Tester
Im Bestandsbau kommt es immer wieder vor, dass Leitungskreise kaum oder nicht entsprechenden Absicherungen zuzuordnen sind. Nachträgliche Installationen, ungenügende Beschriftung und andere Mängel treten hier zu Tage. Hier gibt es spezielle Leitungstester, die Signale in einen Leitungskreis einspeisen und mit dem zugehörigen Empfangsteil diese Signale in der Verteilung oder generell am anderen Leitungsende identifizieren.
Derartige Tester gibt es für nicht angeschlossene Signalleitungen wie etwa für die Suche in mehrpoligen Leitungen, die vielleicht zudem noch mehrfach verteilt und so etwa über Leitungsfarben nicht mehr zuzuordnen sind.
Es gibt auch so genannte Sicherungsfinder, die in spannungsführenden Stromkreisen einsetzbar sind und über berührungslose Empfänger das von einem Sender eingespeiste Signal identifizieren können.
Werkzeug für Profis – VDE-Tester
Für die in vielen Bereichen gesetzlich vorgeschriebene periodische Prüfung ortsveränderlicher Geräte stehen spezielle, mobile Testgeräte zur Verfügung, mit denen alle Testkriterien und Prüfabläufe einer VDE-Prüfung abzuarbeiten sind. Komfortabel ausgestattete Geräte dieser Art verfügen zusätzlich über Datenlogger, Schnittstellen und PC-Software, um die Prüfungen und deren Ergebnisse dokumentieren zu können.