Um die Konfiguration der Homematic IP Fußbodenheizungssteuerung zu erleichtern, möglichen Herausforderungen vorzubeugen oder Regelungsprobleme zu vermeiden, haben wir auf dieser Seite die wichtigsten Fragen zur Fußbodenheizungssteuerung zusammengefasst, die uns in der Vergangenheit erreicht haben.
Da die Fußbodenheizungssteuerung nur ein Teilbereich der umfangreichen Homematic IP Heizungssteuerung ist, haben wir weitere ELVhilft Seiten für Sie thematisch aufbereitet, die sich auf andere Aspekte wie z. B. Hilfestellungen zu Heizungsthermostaten oder die Temperatursteuerungmöglichkeiten von Homematic IP beziehen.
Wie bei allen Themen in unserer ELVhilft-Rubrik: Sollten Sie Ihre individuelle Herausforderung auf diesen Seiten nicht wiederfinden, zögern Sie nicht, unseren technischen Support zu kontaktieren.
Das PWM-Verfahren der Homematic IP Fußbodenheizungssteuerung
Der Homematic IP Fußbodenheizungscontroller (z. B. HmIP-FAL230-C10) sowie der Homematic IP Wandthermostat mit Schaltausgang verwenden zur optimalen Steuerung Regelintervalle von 15 Minuten, in denen die Stellantriebe je nach Wärmebedarf geöffnet oder geschlossen werden.
Die Regelung erfolgt durch den Vergleich von gewünschter SOLL- und gegebener IST-Temperatur und gelernten Parametern aus den vergangenen Heizvorgängen (Adaptive Regelung). Es wird hieraus ein prozentualer Wärmebedarf gebildet.
Vereinfacht gesagt wird bei z. B. einem errechneten Wärmebedarf von 20 % innerhalb des 15-Minuten-Rasters das Ventil für lediglich 3 Minuten geöffnet. Die restlichen 12 Minuten bleibt das Ventil geschlossen. Anschließend beginnt der Vorgang im nächsten Raster von Neuem. Je höher der Wärmebedarf ist, desto länger bleibt das Ventil innerhalb des 15-Minuten-Intervalls geöffnet.
Hinweise:
- Die maximale Öffnung im Intervall beträgt hierbei 13 Minuten (und somit 2 Minuten Schließung). Hierbei ist zu erwähnen, dass aufgrund der Trägheit der Wachspatrone im Stellantrieb das Ventil nicht sofort geöffnet bzw. geschlossen werden kann.
- Gegenüber einer reinen Zwei-Punkt-Regelung ist in Summe das Ventil für einen kürzeren Zeitraum geöffnet, sodass das Aufheizen des Raums einen längeren Zeitraum benötigt. Es ist daher gegebenenfalls erforderlich, dass der Aufheizvorgang etwas früher beginnt, damit zum gewünschten Zeitpunkt der Raum entsprechend temperiert ist. Jedoch zeichnet sich das PWM-Verfahren durch wenig Temperaturschwankungen und ein sehr genaues Regelverfahren aus.
Ist die PWM-Steuerung für die Räume nicht ausreichend, kann bei den Homematic IP Wandthermostaten mit Schaltausgang auch der Zwei-Punkt-Modus aktiviert werden. Hierbei arbeiten die Geräte dann nach der klassischen Zwei-Punkt-Regelung. Der Ausgang bleibt so lange aktiv, bis die Soll-Temperatur erreicht wurde und schaltet erst dann ab. Dies führt aber unter Umständen dazu, dass der Raum am Ende überheizt wird.
Fußbodenheizungssteuerung via Heizprofilen
Da Fußbodenheizungen sehr träge sind und nicht auf kurzfristige Änderungen reagieren können, empfiehlt sich die Verwendung einer dauerhaft gesetzten Temperatur im Raum.
Ein kurzfristiges Erwärmen, z. B. morgens im Bad von 6:00 Uhr – 9:00 Uhr, führt zu keinem brauchbaren Ergebnis, da das System die Temperatur vermutlich noch nicht einmal zum Profilende erreicht hat. Nachts kann man hier ggf. 1 bis 2 °C absenken. Dies verspricht die beste Ersparnis im System.
Fußbodenheizungssteuerung – Lastsammlung und Lastausgleich
Die PWM-gesteuerten Fußbodenheizungscontroller (z. B. HmIP-FAL230-C10) verfügen über einen Geräteparameter, der Einfluss auf die Lastverteilung im Fußbodenheizungssystem nimmt. Diese Heizzonen-Ansteuerung unterscheidet sich in Lastausgleich und Lastsammlung.
- Lastausgleich:
Der Lastausgleich verteilt die Einschaltphasen der Heizzonen des Fußbodenheizungscontrollers im PWM-Zyklus hintereinander und sorgt so für einen konstanten Durchfluss des Heizungswassers und eine gleichmäßige Belastung der Heizungsanlage.
- Lastsammlung:
Bei der Lastsammlung werden die Heizzonen des Fußbodenheizungscontrollers – wenn möglich – gesammelt gesteuert. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende des PWM-Zyklus der Heizkessel ausgeschaltet wird.
Öffnen und Schließen von Stellantrieben – Herausforderungen
Unter Umständen kann durch den Parameter "Hydraulischer Ventilabgleich" (nur in der CCU3 konfigurierbar) verursacht werden, dass sich die Stellantriebe nicht öffnen, nur unzureichend öffnen bzw. nicht schließen oder nur unzureichend schließen. Diese Einstellung bewirkt, dass sich alle Räume mit der gleichen Geschwindigkeit erwärmen. Wenn sich in einem speziellen Fall ein Raum nur sehr langsam erwärmen kann (z. B. bedingt durch die Größe des Raums), werden die anderen Räume (die sich bei höherer Ventilöffnung schneller erwärmen könnten) quasi "ausgebremst" mit dem Ziel, dass sich alle Räume in der gleichen Zeitspanne aufwärmen.
Führt dies in Räumen zu einem trägeren Verhalten, ist der Parameter zu deaktivieren und der Fußbodenheizungscontroller in den Werkszustand zu versetzen, ohne diesen aus der Zentrale zu löschen.
Zusammenfassung von Heizkreisen
Das Homematic IP System ist in der Lage, bis zu 10 Heizkreise pro Raum zusammenzufassen und synchron zu steuern. In der Homematic IP Cloud Umgebung ist es ausreichend, die entsprechenden Heizkreise mit dem zugehörigen Wandthermostaten in einem Raum zu verknüpfen. In der Smarthome Zentrale CCU3 ist hierzu eine Homematic IP Heizgruppe zu erstellen, die zusätzlich noch mindestens den Wandthermostaten enthalten muss.
Kabelverlängerung für Stellantriebe an der FALMOT
Eine uns häufig erreichende Frage bzgl. Kabelverlängerungen für die Stellantriebe an der FALMOT können wir nur mit den Informationen des Herstellers beantworten. Dieser gibt an, dass die Verlängerung der Zuleitungen nicht vorgesehen ist.
Pumpensteuerung bei der HmIP-FALMOT-C12
Der Fußbodenheizungscontroller verfügt ausschließlich über die Möglichkeit, 12 Heizkreise anzuschließen und zu regeln. Ein separater Pumpenkanal steht nicht zur Verfügung. Soll eine Pumpe oder eine Therme anhand des Wärmebedarfs gesteuert werden, ist hierzu ein zusätzlicher Aktor einzusetzen, z. B. der HmIP-WHS oder die HmIP-MIOB.
Deren Anschluss und Konfiguration sollte durch eine dafür geschulte Fachkraft erfolgen und kann andernfalls zu Beschädigungen am Wärmeerzeuger oder der Pumpe führen.
Unterscheidung 24-V- und 230-V-Stellantriebe
Bei der klassischen Fußbodenheizungssteuerung werden thermoelektrische Stellantriebe verwendet, um die Ventile im Heizkreisverteiler steuern zu können. Diese Antriebe stehen hierbei in der Regel in zwei Ausführungen zur Verfügung – 24 V und 230 V.
Das 230-V-System stellt hier den größten Anteil dar und kann mit den HmIP-FAL230-CX Controllern oder dem HmIP-BWTH Wandthermostat gesteuert werden. Die 24-V-Ausführung benötigt neben dem 24-V-Fußbodenheizungscontroller (HmIP-FAL24-CX oder HmIP-BWTH24) einen 24-V-Trafo. Regelungstechnisch sind beide Systeme gleichwertig, unterscheiden sich tatsächlich nur im Spannungsbereich und darin, wer die Montage durchführen darf.
Unterscheidung Niedrig-Energie-Fußbodenheizung und Standard-Fußbodenheizung
Bei einer Niedrig-Energie-Fußbodenheizung geht das System von einem stark gedämmten Gebäude aus und erwartet daher nur einen geringen Energieverlust über die Hülle. Die Öffnungszeit oder der Öffnungswinkel sind hier etwas reduziert.
Bei einer Standard-Fußbodenheizung geht das System von einem normalen Gebäude aus und erwartet einen moderaten Energieverlust über die Hülle. Die Öffnungszeit oder der Öffnungswinkel sind hier etwas erhöht.
Geeignete Stellantriebe für die Homematic IP Fußbodenheizung
Die HmIP-FAL-CX Fußbodenheizungsaktoren oder die HmIP-BWTH können mit allen handelsüblichen Stellantrieben verbunden werden. Hier ist nur der verwendete Spannungsbereich und der Typ der Köpfe zu beachten (NC oder NO).
Der HmP-FALMOT-C12 Controller kann nur mit den eigenen stetigen Regelköpfen (HmIP-VDMOT) betrieben werden.
Maximal lassen sich bis zu 10 Kreise pro Wandthermostat steuern.