Homematic IP Heizungssteuerung – Hilfestellungen zur Temperatursteuerung



Die Temperatursteuerung der Homematic IP Heizungssteuerung bietet diverse Einstellungsmöglichkeiten, die unter Umständen für Herausforderungen sorgen können. Auf dieser Seite haben wir die nach unserer Erfahrung häufigsten Fragen und Probleme bezüglich der Temperatursteuerungsoptionen im Homematic IP System zusammengefasst.

Da die Homematic IP Heizungssteuerung eines der umfangreicheren Unterthemen von Homematic IP ist, haben wir weitere Seiten für Sie als Hilfestellung thematisch aufbereitet. Dabei handelt es sich z. B. um die Themen Generelle Unterscheidung und des Anlernens der verschiedenen Thermostate sowie der Einrichtung von möglichen Direktverknüpfungen und Mögliche Fehlermeldungen, Verbindungsprobleme sowie Ventilöffnungsschwierigkeiten.

Wie bei allen Themen in unserer ELVhilft Rubrik: Sollten Sie Ihre individuelle Herausforderung auf diesen Seiten nicht wiederfinden, zögern Sie nicht, unseren technischen Support zu kontaktieren.


Temperatursteuerung via Boostfunktion

Die Boostfunktion ermöglicht das schnelle Aufheizen eines Raums durch die maximale Ventilöffnung für einen begrenzten Zeitraum. Der Zeitraum lässt sich über die WebUI oder die Homematic IP APP vorgeben. Beim Boost wird das Ventil für die definierte Zeit voll geöffnet, es fährt danach wieder auf den vorherigen Wert zurück.

Bei Fußbodenheizungen steht diese Funktion nicht zur Verfügung, da dieses System zu träge ist, um auf eine kurzfristige Änderung reagieren zu können.



Temperatursteuerung via Wochenprogramm/Heizprofile

Heizprofile bieten die Möglichkeit, die Temperatursteuerung für jeden Raum individuell anzupassen, sodass in jedem Raum jederzeit die gewünschte Temperatur herrscht. Dafür müssen verschiedene Heizprofile erstellt werden, mit denen sich dann ein Wochenprogramm konfigurieren lässt.

Wie die Heizprofile und ihre Einstellungsmöglichkeiten im Detail funktionieren, wird im Homematic IP Anwenderhandbuch unter Kapitel 7.3 beschrieben.


Soll-Temperatur per Hand setzen

Es ist natürlich auch möglich, manuelle Soll-Temperaturänderungen vorzunehmen. Jedoch werden händisch veränderte Temperaturwerte nur bis zum nächsten Profilzeitpunkt gehalten. Wenn aber der Regler auf "MANU" gestellt wird, bleibt die Temperatur dauerhaft aktiv.


Sommerbetrieb – manueller Modus

Im Sommer empfehlen wir, alle Regler in den manuellen Modus zu versetzen. Sofern die Heizungsanlage über den Sommer ausgeschaltet ist (auch bei Außentemperaturfühlern), sollte die kleinstmögliche Temperatur gewählt werden.

Dadurch bleibt der Regel-Algorithmus intakt und durch die integrierte Ventilschutzfunktion bleiben die Ventile gangbar.


Heizprofile mit Fernbedienung schalten

Möchte man die eingerichteten Heizprofile mit der Fernbedienung schalten, lässt sich die gewünschte Funktion mit dem Automatisierungseditor realisieren. In der Homematic IP Automatisierungsdokumentation und im Homematic IP Anwenderhandbuch finden Sie die entsprechenden Informationen und Anwendungsbeispiele.

Wir empfehlen Ihnen zudem das YouTube-Tutorial des Herstellers:


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Abweichung der Soll-Temperatur von der Heizprofileinstellung

Sollte das Heizprofil einmal nicht ordnungsgemäß vom System auf die Geräte übertragen worden sein, ist es ausreichend, die Geräte zurückzusetzen, ohne diese aus der App zu löschen. Hierdurch melden sich die Geräte automatisch wieder an der Zentrale an und beziehen die Konfiguration erneut.

Wie ein derartiger Reset durchzuführen ist, haben wir auf unserer ELVhilft-Seite zum Thema Einrichtung der Homematic IP Heizungsthermostate – Hilfestellungen beschrieben.



Offset Temperatur einstellen – Homematic IP Heizungssteuerung

Treten bei der Nutzung der Homematic IP Heizungslösung Temperaturabweichungen auf, können diese über das System korrigiert werden. Hierzu steht der sogenannte "Offset" zur Verfügung, der entweder im verwendeten Wandthermostat oder in den Heizkörperreglern definiert werden kann.


Offset Temperatur bei Räumen mit Wandthermostat

Wird ein Wandthermostat verwendet, stellt dieser die Master-Instanz in der Gruppe dar und misst zentral die Temperatur. Die Messungen der Heizkörperregler werden hierbei ignoriert.

Stellt man nun mithilfe eines Referenzthermometers eine Abweichung der IST-Temperatur fest, dann kann dies in den Einstellungen des Wandthermostaten angepasst werden. Werden z. B. 18 °C (Referenzwert) anstatt eingestellter 20 °C gemessen (Homematic IP System), ist ein Offset von -2,0 °C einzustellen. Werksseitig ist eine Offset-Temperatur von 0,0 °C eingestellt.

Wichtig: Der Offset kann zwar zusätzlich auch in den einzelnen Reglern konfiguriert werden, doch wird der hier gesetzte Wert so lange ignoriert, wie der Wandthermostat aktiv ist und von den Reglern erreicht werden kann. Fällt der Wandthermostat aus, gehen die Regler auf die eigenen Einstellungen zurück.


Offset Temperatur bei Räumen ohne Wandthermostat

Ist der Heizkörperregler an einem ungünstigen Ort (z. B. hinter einem Vorhang oder einem Schrank) installiert, kann die vor Ort gemessene Temperatur von der im Raum geringfügig abweichen. Der Regler kann dies unter Umständen nicht ausgleichen, sodass eine generelle Anpassung mittels des Temperatur-Offsets vorgenommen werden muss. Dieser Offset kann individuell für jeden im Raum installierten Thermostaten in einem Bereich von ±3,5 °C eingestellt werden.

Werden z. B. 18 °C anstatt eingestellter 20 °C gemessen, ist ein Offset von -2,0 °C einzustellen. Werksseitig ist eine Offset-Temperatur von 0,0 °C eingestellt.



IST-Temperatur in der Homematic IP Heizungssteuerung

Die Messung und Anzeige der IST-Temperatur unterscheidet sich ebenfalls danach, ob ein Wandthermostat in einem Raum verwendet wird oder nicht.


IST Temperatur bei Räumen ohne Wandthermostat

Die im Heizungsregler ermittelte IST-Temperatur wird in der App nicht dargestellt, da sie nicht dem realen Wert im Raum entspricht. Die gemessene IST-Temperatur weicht in der Regel von der im Raum vorhandenen IST-Temperatur ab. Um dies zu kompensieren, wird geräteintern ein über viele Jahre entwickelter und verbesserter Regel-Algorithmus angewandt, um die gewünschte SOLL-Temperatur zu erreichen.

Weil der zur Regelung verwendete Temperaturwert nicht der wirklichen Raumtemperatur entspricht, wurde bewusst auf eine Anzeige in der Homematic IP App verzichtet.


IST Temperatur bei Räumen mit Wandthermostat

In dieser Konstellation erfolgt eine Anzeige der IST-Temperatur. In der App werden hierbei diesbezüglich alle zum System verfügbaren Wandthermostate gleich dargestellt und übermitteln die IST-Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Diese Werte werden in der App in der Raumübersicht angezeigt.

Neben der Übertragung an die App sendet das Wandthermostat die IST-Temperatur an alle Regler im Raum, die diese zur Regelung nutzen.


Bediensperre einstellen via App und WebUI

Um eine versehentliche Temperaturänderung zu verhindern oder den Zugriff auf die Regler zu beschränken, kann eine Bediensperre aktiviert werden. Dies ist in der Homematic IP App (Bediensperre) oder der CCU3 (globale Bediensperre) in den Geräten zu aktivieren.

Danach kann das Gerät nur noch über die APP oder die WebUI bedient werden.



Die Optimum-Start-/Stopp-Funktion

Bei aktivierter Optimum-Start-/Stopp-Funktion wird automatisch die benötigte Vorlaufzeit zum Aufheizen bzw. Abkühlen des Raums berechnet. Das eingestellte Heizprofil wird dabei vorausschauend auf Basis der Aufheizzeiten der vorangegangenen Tage berechnet betrachtet.

Dies hat den Vorteil, dass die gewünschte Raumtemperatur bereits zum eingestellten Zeitpunkt im Heizprofil erreicht und für den Zeitraum gehalten wird. Zu beachten ist, dass die Funktion auch die Zieltemperatur zum Ende der Heizphase erreichen will und der Raum somit bereits früher abkühlen kann.



Temperatursturzerkennung-Funktion

Um ein offenes Fenster auch ohne Fensterkontakt zu erkennen, verfügen die Homematic IP Heizkörperregler über eine Temperatursturzerkennung. Fällt die Temperatur innerhalb von 3 Minuten um ca. 1,5 °C, wird auf die parametrierte Fenster-Auf-Temperatur abgesenkt. Nach 15 Minuten kehrt der Regler in das Heizprofil zurück und das unabhängig vom realen Fensterzustand.

Die Funktion kann also auch zu einem ungewollten Zustand führen und wir empfehlen daher die Verwendung von Homematic IP Fensterkontakten.


Absenktemperatur einstellen/Fenster-Auf-Temperatur konfigurieren

Die Fenster-Auf-Temperatur definiert die Temperatur, auf die die Heizkörperthermostate abgesenkt werden, wenn das Fenster geöffnet wird. Sie kann für jeden Raum individuell eingestellt werden. In Kapitel 7.3.2.6 des Homematic IP Handbuchs ist dies näher beschrieben.

In der Vergangenheit haben uns einige Anfragen dazu erreicht, ob man die Fenster-Auf-Temperatur deaktivieren oder mit einem Workaround (z. B. Temperatur sehr hoch setzen) umgehen kann. Eine Umgehung oder Deaktivierung ist jedoch nicht vorgesehen oder empfehlenswert. Wenn nur sehr kurz gelüftet werden soll, lässt sich hier mit einer Meldeverzögerung im Fensterkontakt arbeiten. Dies ist in den Fensterkontakten einzustellen.



Hydraulischer Abgleich bei Homematic IP Heizkörperthermostaten

Das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) hat auf Basis einer umfassenden messtechnischen Untersuchung bestätigt, dass die folgenden Homematic IP Heizkörperthermostate einen dynamisch-adaptiven Abgleich am Heizkörper automatisch ausführen:

  • HmIP-eTRV-2
  • HmIP-eTRV-C
  • HmIP-eTRV-C-2
  • HmIP-eTRV-CL
  • HmIP-eTRV-E / HmIP-eTRV-E-S
  • HmIP-eTRV-E-A


Weitere Thermostate von eQ-3 wurden dem Fraunhofer IEE noch nicht zur Prüfung vorgelegt. Allerdings verfügen sämtliche Thermostate von eQ-3 grundsätzlich über die gleichen Regeleigenschaften. Daher ist anzunehmen, dass sie ebenfalls einen dynamisch-adaptiven Abgleich durchführen. Eine offizielle Bestätigung durch Dritte wie z. B. das Fraunhofer IEE liegt uns dafür jedoch nicht vor.

Weitere Informationen zur adaptiven Regelung finden Sie in der Heizungsfibel des Herstellers, im Kapitel 3 oder im speziell dafür erstellten Video:


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Homematic IP Türkontakte/Fensterkontakte in der Heizungssteuerung

Die Homematic IP Tür-/Fensterkontakte gibt es in verschiedenen Varianten, die sich anhand bestimmter Merkmale unterscheiden lassen.

Während das Modell SWDM das Öffnen und Schließen von Türen und Fenstern per Magnetkontakt erkennt, setzt das Modell SWDO dafür auf einen optischen Sensor. Im Vergleich zum HmIP-SWDO ist das Plus-Modell (SWDO-PL) mit zwei Batterien ausgestattet und erreicht hierdurch eine erheblich längere Betriebszeit.

Auch ein verdeckter Einbau im Rahmen von Kunststofffenstern und -türen ist mit den Varianten der Tür-/Fensterkontakte möglich – dafür ist das Model SWDO-I konzipiert worden. 


Türkontakte/Fensterkontakte – Kompatibilität mit Schiebetüren

Grundsätzlich kann der Sensor bei allen Türen oder Fenstern verwendet werden, die einen aufliegenden Rahmen haben.
Bei bündig schließenden Türen und Fenstern ist es hingegen von Vorteil, den magnetischen Fensterkontakt (HmIP-SWDM-2) zu verwenden.


Verwendung von Tür-/Fensterkontakten als Briefkastenüberwachung

Es gibt zwar keinen explizit für die Briefkastenüberwachung entwickelten Tür-/Fensterkontakt, denkbar wäre jedoch die Verwendung des HmIP-SWDM Magnetkontakts. Über diesen kann die Öffnung des Briefkastendeckels detektiert werden. Die Möglichkeiten sind hier allerdings stark abhängig von der Beschaffenheit des jeweiligen Briefkastens.