Tiervertreiber – Tierschonend unerwünschte Tiere loswerden
Tiere gehören ganz selbstverständlich zu unserer Umgebung – wie wir zu ihrer. Manchmal können sie aber auch Schäden anrichten, die durchaus nicht unerheblich, aber zumindest äußerst lästig sein können:
- Marder zerstören mit ihrem Revierverhalten Fahrzeuginstallationen
- Mäuse und Ratten richten Fraßschäden an und können Krankheiten verbreiten
- Maulwürfe, Wühlmäuse, Rehe und andere Wildtiere richten Schäden im Garten an
- Katzen verunreinigen gern den Hauseingang oder wühlen im Garten
- Marder und Waschbären können Schäden bis hin zu Bauschäden im Keller, am Schuppen oder auf dem Dachboden anrichten
Viele dieser Tiere suchen auch Wohngegenden auf, um hier vor natürlichen Feinden und ungünstigen klimatischen und Witterungsverhältnissen sicherer zu sein. Dazu finden sie oft in Müll, Abfällen, Kompost, Garten oder Vorräten günstigere Nahrungsgrundlagen als in der freien Natur.
In der modernen Gartentechnik gibt es Tiervertreiber, die hier Abhilfe schaffen können. Dabei werden sie einerseits anhand ihrer technischen Ausstattung differenziert in bspw. Solar-Tiervertreiber oder Ultraschall-Tiervertreiber. Andererseits gibt es speziell für die unterschiedlichen „Schädlinge“ eigene Tiervertreiber, um sich ihnen auf tierfreundliche Art zu entledigen. Denn viele der genannten Tiere wie z. B. Maulwürfe sind zudem streng geschützt. So sind auch Gifte, chemische Mittel, Hochspannungsimpulse (außer zur Einhegung von Groß- und Haustieren) und ähnliche schädliche Mittel weitgehend tabu.
Der Maulwurfvertreiber: Maulwurf bekämpfen & Wühlmaus vertreiben
Die mit Abstand verbreitetste Methode, um einen Maulwurf vertreiben bzw. Wühlmäuse bekämpfen zu können, ist die Schallimpuls-Technik. Idealerweise in zufälligen Intervallen unterschiedlicher Lange wird dabei ein kräftiger Schallimpuls im Erdreich verbreitet, dem die lärmempfindlichen Tiere ausweichen und so vergrämt werden.
Üblicherweise wird der Schallimpuls durch das Anschlagen eines durch einen kleinen Elektromotor in Rotation versetzten Exzenters, der dabei an die Metallhülse des Tiervertreibers schlägt, erzeugt. Die dabei entstehenden Schallwellen sind je nach Beschaffenheit des Erdreichs sehr weitreichend und können unter günstigen Umständen auch große Areale bis über 1 m² abdecken. Dabei ist ein gut schallleitender Boden z. B. mit Gesteinsstrukturen in der Tiefe besser schallleitend als bspw. ein Sandboden, welcher ein weicher und luftiger Boden ist.
Man kann ggf. die Wirkung der Maulwurfabwehr verstärken, indem man das Gerät unterirdisch direkt in einige Schottersteine oder groben Kies einbettet, sodass die Metallhülle direkten Kontakt mit diesen Steinen hat. Dabei werden weder sonstige im Boden lebende Tiere noch Haustiere geschädigt. Damit diese Geräte auch ohne lästiges Netzkabel betrieben werden können, arbeiten sie stromsparend mit Batterien, Akkus oder einer integrierten Solarversorgung.
Der Mardervertreiber: Nicht nur Marder vertreiben
Marder können beträchtliche Schäden auf dem Dachboden oder im Motorraum eines Fahrzeugs anrichten. Dazu tragen vor allem ihr Revierverhalten und die Suche nach warmer und trockener Unterkunft bei. Während der Marderschreck in der Vergangenheit vor allem durch Hochspannungsimpulse wie etwa über entsprechende Kontaktflächen im Motorraum eines Fahrzeugs funktionierte, tritt die Marderabwehr heute mit der tierschonenderen Maßnahme des Abstrahlens kräftiger Schallwellen in höheren Frequenzen in den Vordergrund. Die schallempfindlichen Tiere werden dadurch veranlasst, das mit diesen Schallwellen abgedeckte Areal zu verlassen. Dabei vermeidet man einen Gewöhnungseffekt durch unregelmäßige Abstrahlintervalle, wechselnde Frequenzen und unterschiedliche Intervall-Längen.
Nicht nur gegen Marder kann diese Technik eingesetzt werden – so lassen sich damit auch Mäuse vertreiben oder sogar Ratten vertreiben. Zudem kann der Mardervertreiber als Katzenschreck fungieren und dadurch sehr hilfreich beim Katzen vertreiben sein.
Beim Einsatz sollte man hier beachten, dass einerseits die Schallwellenausbreitung ohne Hindernisse und dämpfende Gegenstände in der Umgebung möglichst großräumig erfolgen kann. Auch wird ein Effekt vielleicht nicht sofort eintreten, da das Tier womöglich nach der ersten „Bekanntschaft” versuchen wird, an seinen gewohnten Ort zurückzukehren. Der Vertreibungseffekt beruht somit auch auf dem Effekt, der für das Tier unkalkulierbaren „Belästigung”.
Bei Einsatz und Platzierung sollte man beachten, dass die Schallwellen auch für Menschen und insbesondere für Kinder, aber auch für Haustiere wie Hunde mindestens störend wirken können. So sollte man z. B. das Gerät beim Abstellen des Fahrzeugs auf öffentlichen Plätzen, Tiefgaragen etc., auf denen kein Befall zu erwarten ist, abschalten. Gleiches gilt bei Platzierung in Innenräumen wie z. B. in Lagerräumen. Hier sollte man eine Warnung platzieren, um ggf. ein (temporäres) Abschalten zu ermöglichen.
Der Wildvertreiber: Rehe vertreiben & Pflanzen schützen
Vor allem Rehe, Hasen und Kaninchen fallen in wald- oder feldnahen Gärten oft durch Fraßschäden an Bäumen, Knospen, Blumen und anderen Pflanzen auf. Die intelligenten Tiere lassen sich nur schwer vergrämen – hier helfen in erster Linie mechanische Maßnahmen wie hohe Zäune, dichte Hecken oder Schutzgitter um gefährdete Pflanzen. Auch das durch einen Bewegungsmelder ausgelöste Spritzen von Wasser hilft oft. Elektrozäune helfen hier nur bedingt und außerdem können sie in urbaner/häuslicher Umgebung eine Gefahr z. B. für Kinder oder Haustiere darstellen.
Allerdings reagieren Rehe und andere Tiere als Fluchttiere auch auf Ereignisse wie Licht und (menschliche) Geräusche. Deshalb funktionieren entsprechende Tiervertreiber auch vielfach auf diesen Prinzipien. Wohl jeder kennt die mitunter an Straßen, die durch einen Wald führen, aufgehängten CDs, die durch von den Fahrzeugbeleuchtungen reflektierte Lichtreflexe die Tiere von der Überquerung der Straße zu diesem Zeitpunkt abhalten sollen. Auch die blauen Wildwarner an den Streckenbaken arbeiten auf dieser Basis. Für den Dauereinsatz im Garten jedoch sind diese Mittel ebenso wie ein normaler Scheinwerfer, der durch einen Bewegungsmelder geschaltet wird, nahezu wirkungslos.
Um hier Rehe vergrämen zu können, helfen durch Bewegungsmelder ausgelöste Lichteffekte wie z. B. eine unregelmäßig und sehr hell aufblitzende Leuchte oder für das Tier auf die Anwesenheit von Menschen hinweisende Geräusche. So gibt es Tiervertreiber, die für eine einstellbare Zeit ein integriertes Radio aktivieren. Dies ist meist wirkungsvoller als ein oft ebenfalls eingesetzter Ultraschallton, an dessen Auftreten sich die intelligenten Tiere schnell gewöhnen können.