Balkonkraftwerke auf verschiedenen Dacharten installieren

Die steigenden Stromkosten und der Klimawandel erhöhen das Bewusstsein für sparsamen Energieverbrauch. Balkonkraftwerke bieten eine effektive Möglichkeit, den Stromverbrauch zu senken. Eine einfache Installation, geringe Kosten und die unkomplizierte Bürokratie machen sie reizvoll. In diesem Projekt zeigen wir, wie Sie eine Anlage auf einem Flach- bzw. einem Blechdach mit den jeweiligen Befestigungsmöglichkeiten montieren.

Schwierigkeitsgrad:


Vor der Anschaffung eines Balkonkraftwerks

Bevor Sie sich ein Balkonkraftwerk zulegen, sollte einer der ersten Schritte sein, dass Sie sich mit den örtlichen Gegebenheiten auseinandersetzen.

  • Darf ich die Anlage dort aufbauen, wo ich möchte?

  • Welche Montage bietet sich für mich an?
    Ein Balkonkraftwerk lässt sich auf verschiedenen Dacharten, wie Flachdach, Ziegel-, Blech- oder Schindeldach, aber auch an einer Wand oder an einem Gitterbalkon montieren.
  • Ist eine geeignete Schutzkontaktsteckdose oder gegebenenfalls sogar eine Wieland-Steckdose in der Nähe?

  • Wie ist die Schutzkontaktsteckdose abgesichert und wie ist der Stromkreis belastet?

Ebenso sollte geklärt werden, ob eine Anlage dieser Art installiert werden darf. Sie sollten gegebenenfalls den Vermieter oder die Eigentümergesellschaft fragen, ob Sie eine Anlage installieren dürfen. Bei einer Flachdachanlage sollte dies kein Problem sein, da man grundsätzlich keine baulichen Veränderungen vornehmen muss und die Anlage jederzeit rückstandsfrei zurückbauen könnte. Bei einer Blechdachmontage sieht die Sache schon anders aus. Hier wird die Unterkonstruktion fest mit dem Dach verschraubt. Wenn diese Fragen beantwortet sind, kann der Kauf einer solchen Anlage bzw. der einzelnen Komponenten erfolgen.


Hinweis: Grundsätzlich empfiehlt die VDE und auch viele Energieversorgungsunternehmen (EVUs) das Einsetzen einer sogenannten Energiesteckdose (z. B. einer Wieland-Steckdose). Dies sollten Sie ggfs. vor der Installation oder besser vor dem Kauf mit Ihrem EVU abklären.



Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Balkonkraftwerk - ELV stellt vor!

In unserem Video erklären Ihnen unsere Experten alles wichtige zum Thema "Balkonkraftwerke".



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Vorbereitung des Balkonkraftwerks
Bild 1: Zunächst kontrollieren wir, ob die Steckdosen (Flach- und Blechdach) jeweils mit geeigneten Sicherungen, in unserem Fall ein Leitungsschutzschalter 16 A mit einer B-Charakteristik (übliche Sicherung für einen Haushaltsstromkreis), abgesichert sind. Auf dem Blechdach haben wir eine Schutzkontaktsteckdose außerhalb der Gartenhütte, welche auch einen relativ geringen Abstand zum Wechselrichter hat. ...
Bild 1: Zunächst kontrollieren wir, ob die Steckdosen (Flach- und Blechdach) jeweils mit geeigneten Sicherungen, in unserem Fall ein Leitungsschutzschalter 16 A mit einer B-Charakteristik (übliche Sicherung für einen Haushaltsstromkreis), abgesichert sind. Auf dem Blechdach haben wir eine Schutzkontaktsteckdose außerhalb der Gartenhütte, welche auch einen relativ geringen Abstand zum Wechselrichter hat. ...

... Vom Flachdach aus können wir einfach durch eine seitliche Öffnung der Garage an eine innenliegende Steckdose gelangen. Gegebenenfalls könnte man auch eine Außensteckdose nachrüsten lassen. Bevor wir mit der Montage beginnen, kontrollieren wir beim Auspacken der gelieferten Module und des Zubehörs, ob der gesamte Paketinhalt auch den Produkten auf dem Lieferschein entspricht.
... Vom Flachdach aus können wir einfach durch eine seitliche Öffnung der Garage an eine innenliegende Steckdose gelangen. Gegebenenfalls könnte man auch eine Außensteckdose nachrüsten lassen. Bevor wir mit der Montage beginnen, kontrollieren wir beim Auspacken der gelieferten Module und des Zubehörs, ob der gesamte Paketinhalt auch den Produkten auf dem Lieferschein entspricht.


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Montage des Balkonkraftwerks
Bild 2: Bei der Flachdachanlage legen wir zunächst das Solarmodul mit der Vorderseite auf eine saubere, ebene und weiche Unterlage. Wir positionieren und befestigen die Scharniere entsprechend unserer Modulbreite am Metallrahmen. ...
Bild 2: Bei der Flachdachanlage legen wir zunächst das Solarmodul mit der Vorderseite auf eine saubere, ebene und weiche Unterlage. Wir positionieren und befestigen die Scharniere entsprechend unserer Modulbreite am Metallrahmen. ...

... Bei der Blechdachanlage werden als Erstes die Trapezblechschienen auf die Hochsicken der Dachbleche geschraubt (immer über mindestens zwei Hochsicken verschrauben). Der horizontale Abstand der Schienen ist durch die Modulbreite vorgegeben. Dieser beträgt in unserem Fall 1096 mm.
... Bei der Blechdachanlage werden als Erstes die Trapezblechschienen auf die Hochsicken der Dachbleche geschraubt (immer über mindestens zwei Hochsicken verschrauben). Der horizontale Abstand der Schienen ist durch die Modulbreite vorgegeben. Dieser beträgt in unserem Fall 1096 mm.

Bild 3: Die Befestigung erfolgt mit der beigelegten Wechselrichterhalterung. Wir empfehlen, die Wechselrichterhalterungen an den kurzen Seiten eines Moduls und möglichst nahe zum zweiten Modul anzubringen, um damit kurze Kabelwege zu garantieren. Wir schrauben die Halterung so an, dass der Schraubenkopf in Richtung der Modulvorderseite zeigt.
Bild 3: Die Befestigung erfolgt mit der beigelegten Wechselrichterhalterung. Wir empfehlen, die Wechselrichterhalterungen an den kurzen Seiten eines Moduls und möglichst nahe zum zweiten Modul anzubringen, um damit kurze Kabelwege zu garantieren. Wir schrauben die Halterung so an, dass der Schraubenkopf in Richtung der Modulvorderseite zeigt.

Bild 4: Für die Blechdachanlage legen wir das erste Modul auf die Montageschienen und befestigen es an der Außenseite, an der kein weiteres Modul anliegen wird, mit zwei Endklemmen. Im Anschluss ziehen wir diese mit einem Sechskantschlüssel an. Danach legen wir das zweite Solarmodul neben das erste und befestigen beide mit den Mittelklemmen. Dazu drücken wir wieder die Klickklemme schräg in die Schiene und schwenken dann die Endklemme ein, bis es klickt. Zum Schluss befestigen wir das zweite Solarmodul an der Außenseite mit den Endklemmen.
Bild 4: Für die Blechdachanlage legen wir das erste Modul auf die Montageschienen und befestigen es an der Außenseite, an der kein weiteres Modul anliegen wird, mit zwei Endklemmen. Im Anschluss ziehen wir diese mit einem Sechskantschlüssel an. Danach legen wir das zweite Solarmodul neben das erste und befestigen beide mit den Mittelklemmen. Dazu drücken wir wieder die Klickklemme schräg in die Schiene und schwenken dann die Endklemme ein, bis es klickt. Zum Schluss befestigen wir das zweite Solarmodul an der Außenseite mit den Endklemmen.

Bild 5: Für die Flachdachanlage befestigen wir die Aluminiumgabeln mit den beiliegenden Scharnieren am Modulrahmen mit den mitgelieferten Schrauben und Muttern. Dies wiederholen wir für alle vier Aluminiumgabeln. Anschließend beschweren wir die Aluminiumgabeln noch, wie laut der beiliegenden Windzone  empfohlen, zum Beispiel durch Beton-Gehwegplatten, um ein Wegwehen der Solarmodule zu verhindern
Bild 5: Für die Flachdachanlage befestigen wir die Aluminiumgabeln mit den beiliegenden Scharnieren am Modulrahmen mit den mitgelieferten Schrauben und Muttern. Dies wiederholen wir für alle vier Aluminiumgabeln. Anschließend beschweren wir die Aluminiumgabeln noch, wie laut der beiliegenden Windzone  empfohlen, zum Beispiel durch Beton-Gehwegplatten, um ein Wegwehen der Solarmodule zu verhindern.


Hinweis: Die Verkabelung der Anlagen ist bei beiden Varianten dieselbe. Je nach Wechselrichter können zwei Module direkt verbunden werden oder beide Module müssen in Reihe geschaltet werden. Wir beschreiben den Anschluss an einen Wechselrichter mit zwei Anschlüssen.


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Verkabelung und Inbetriebnahme
Bild 6: Als Erstes schließen wir das Solarmodul, an dem der Wechselrichter montiert ist, direkt an den Wechselrichter an. Für das zweite Solarmodul verlängern wir die beiden Kabel des Solarmoduls mit den beigelegten DC-Verlängerungskabeln und verbinden diese danach mit den Anschlüssen auf der gegenüberliegenden Seite des Wechselrichters. Wir stecken die Endkappe auf die Energiebuchse mit dem kürzeren Kabel. Danach stecken wir das Energie-Anschlusskabel, welches später zum Anschluss an die Steckdose dient, an die längere Kabelseite.
Bild 6: Als Erstes schließen wir das Solarmodul, an dem der Wechselrichter montiert ist, direkt an den Wechselrichter an. Für das zweite Solarmodul verlängern wir die beiden Kabel des Solarmoduls mit den beigelegten DC-Verlängerungskabeln und verbinden diese danach mit den Anschlüssen auf der gegenüberliegenden Seite des Wechselrichters. Wir stecken die Endkappe auf die Energiebuchse mit dem kürzeren Kabel. Danach stecken wir das Energie-Anschlusskabel, welches später zum Anschluss an die Steckdose dient, an die längere Kabelseite.

Bild 7: Im letzten Schritt führen wir die Energiekabel über das Blech-/Flachdach zur Steckdose bzw. durch die Öffnung an der Garage ein, fixieren alle Kabel mit den beiliegenden Kabelbindern bzw. gegebenenfalls noch mit Kabelschellen und können den Schutzkontaktstecker der jeweiligen Anlage nun bequem in die bereits vorhandene Steckdose einstecken.
Bild 7: Im letzten Schritt führen wir die Energiekabel über das Blech-/Flachdach zur Steckdose bzw. durch die Öffnung an der Garage ein, fixieren alle Kabel mit den beiliegenden Kabelbindern bzw. gegebenenfalls noch mit Kabelschellen und können den Schutzkontaktstecker der jeweiligen Anlage nun bequem in die bereits vorhandene Steckdose einstecken.

Bild 8: Sofern ausreichend Sonneneinstrahlung vorhanden ist, dauert es ungefähr zwei Minuten, bis die Steckersolaranlage Strom erzeugt. Während dieser Zeit wird der Wechselrichter rot blinken. Sobald die Anlage einspeist, blinkt der Wechselrichter grün und steigert dann kontinuierlich die Einspeiseleistung (je nach Hersteller des Wechselrichters variiert dieser Schritt).
Bild 8: Sofern ausreichend Sonneneinstrahlung vorhanden ist, dauert es ungefähr zwei Minuten, bis die Steckersolaranlage Strom erzeugt. Während dieser Zeit wird der Wechselrichter rot blinken. Sobald die Anlage einspeist, blinkt der Wechselrichter grün und steigert dann kontinuierlich die Einspeiseleistung (je nach Hersteller des Wechselrichters variiert dieser Schritt).


Voraussetzungen für den 0-%-Mehrwertsteuersatz

Um den 0-%-Mehrwertsteuersatz für Solarmodule und deren wesentliche Komponenten und Speicher zu erhalten, müssen Privatpersonen folgende Voraussetzungen beachten:

  1. Eigentum und Betrieb: Der Käufer muss selbst Betreiber der Photovoltaikanlage sein.
  2. Installationsort: Die Anlage muss entweder auf oder in der Nähe von Privatwohnungen, Wohnungen oder gemeinwohlorientierten Gebäuden installiert werden.
  3. Leistung der Anlage: Die Bruttoleistung der Anlage darf laut Marktstammdatenregister 30 kW (peak) nicht überschreiten.

Es ist wichtig, dass Zubehörteile wie Schrauben und Kabel weiterhin dem regulären Steuersatz von 19 % unterliegen. Ebenso muss bei nachträglichen Erweiterungen die Gesamtleistung berücksichtigt werden, da dies den Steuersatz beeinflussen kann.