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Schlechte Audioqualität

Beiträge zu diesem Thema: 2

ELV Bausatz HQ-Stereo-UKW-Prüfgenerator mit OLED-Display SUP 3

Artikel-Nr.: 143310

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Schlechte Audioqualität
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08.06.2017, 23:11
Hi,
ich habe den SUP3 seit kurzem und bin begeistert über den einfachen Zusammenbau und die grundsätzliche Funktionalität.

Bei Eintontests mit einem Sinusgenerator ist mir aufgefallen, daß der SUP3 anscheinend den internen Dynamikkompressor des SI4711 aktiviert hat. Damit sind Tests mit unterschiedlichen NF-Pegeln unmöglich, da sie vom Kompressor weggeregelt werden. Ferner ist eine genaue Aussteuerung nicht möglich.
Der Kompressor ist auf dem digitalen und analogen Eingang aktiv.

Mit "HQ-Stereo" hat das leider wenig zu tun. Ferner ist anzumerken, daß der SUP3 insbesondere im analogen Eingang einen weiteren Kompressor sitzen hat, der Übersteuerung verhindern soll. Er hat eine deutlich längere Zeitkonstante und verhindert sinnvoller Weise die Übersteuerung des Modulators bei sehr hohen Eingangspegeln.

Der Si4711 bietet sehr interessante Möglichkeiten, den SUP3 zu einem echten HQ-Gerät zu erweitern. Dazu gehört, dass der Kompressor einstell- und abschaltbar ist oder die Übersteuerung des Si4711 angezeigt werden kann. Diese Informationen ließen sich sicher einfach ins Display bringen.

Den Frequenzgang halte ich für gut.
Testmethode: Reduzierung des Eingangspegels auf einen Wert, der unterhalb der "Abregelschwelle" des Kompressors liegt (1kHz). Durchfahren des Frequenzbereichs von 30Hz bis 15kHz.
Messung der NF-Ausgangsspannung an einem Revox B760.
SUP3 auf Mono, analoger Eingang, beide Kanäle.
B760 und SUP3 auf 50µsec Preemphasis.

Frequenzgang:
0,03kHz - 1,1dB
0,1kHz +/- 0dB
0,3kHz +/- 0dB
1kHz +/- 0dB
2kHz +/- 0dB
5kHz + 0,8dB
10kHz + 1,9dB
15kHz - 0,9dB

Die eingebauten Testtöne des SUP3 wiederum sind am Empfängerausgang ungleich.
Während 100Hz und 1kHz den gleichen Pegel (am Empfängerausgang) haben, liegt der 10kHz-Ton ca. 5,2dB niedriger. Auch dies hat mit HQ wenig zu tun.
Ich führe dieses Verhalten auf den Dynamikkompressor im Si4711 zurück. Das gleiche Verhalten erziele ich am analogen Eingang.


Ein einfacher Test verdeutlicht schnell die Funktionsweise:
Ich nehme einen digitalen PC Stereo-Tongenerator (Sweepgen) und den digitalen Eingang des SUP3. Einen Kanal des Generators stelle ich auf -35dB. Dieser Wert wird nicht vom Kompressor abgeregelt.
Den anderen Kanal variiere ich im Pegel und schalte ihn an und aus.
Den "leisen" Kanal beobachte ich mit dem Oszilloskop am Empfängerausgang des B760. Ab ca. -20dB und lauter des variierten Kanals ist sichtbar, daß der Pegel des "leisen " Kanals aufgeregelt wird, sobald der laute Kanal abgeschaltet wird.

Vergleiche hierzu auch das Datenblatt des Si4711, S.24, Kap. 5.5.

Wie gesagt: Frequenzgangmessungen oder die Überprüfung der Deemphasis oder des Klirrfaktors an einem Empfänger sind so nicht möglich.

Ebenso ist eine sauber ausgesteuerte, hochwertige Audiowiedergabe unmöglich, denn das hochwertige Eingangssignal, egal ob es digital oder analog eingespeist wird, wird vom Kompressor des Si4711 zerstört.

Insbesondere dieser Punkt sollte durch ein SW-Update korrigiert werden.

Gruß
Norbert








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03.05.2020, 19:45
Leider gibt es noch immer keine Antwort zu den aufgeworfenen Fragen.
Inzwischen habe ich erste Prüfergebnisse hier: https://www.n-malek.de/4598/index.html?#ELV%20SUP%203
veröffentlicht.
Es ist nach wie vor sehr ärgerlich, dass der Kompressor nicht abschaltbar ist.

Darum wiederhole ich noch einmal meine Bitte, die SW so zu erweitern, dass der Kompressor abschaltbar ist.

Gruß
Norbert