Shop-Wechsel

Der Warenkorb wird nicht übernommen.

Zum Firmenkunden / Bildungseinrichtungs Shop

Solar-Sets

Risiken beim Anschluss?

Beiträge zu diesem Thema: 6
Risiken beim Anschluss?
Antwort als hilfreich markieren
0Positive Markierungen
Antwort als nicht hilfreich markieren
0Negative Markierungen
Melden Sie diesen Beitrag
26.04.2014, 22:15
Seit vielen Jahren sind Solar-Strom-Anlagen in Betrieb und immer
leistungsfähiger und preiswerter geworden. Inzwischen ist die
"grid parity" erreicht, d.h. der selbst mit PV erzeugte Strom ist für den Endverbraucher billiger als der vom Energieversorger (EVU) gelieferte.
In der Tages- und Fach-Presse wird wenig von den Vorteilen dieser Technik, sondern viel mehr von Problemen und Risiken berichtet. Und alle Verkäufer geben fettgedruckte juristisch formulierte Hinweise, die nicht gerade verkaufsfördernd wirken.

Oft werden folgende Probleme thematisiert:
Elektrofachkraft, Sicherheitsrisiko und Brandgefahr.

Es wird geschrieben, dass die Anlage nur durch eine Elektrofachkraft angeschlossen werden darf, wobei es offen ist, ob ein Elektrikergeselle, ein Dipl.Ing für Elektrotechnik oder nur ein vom örtlichen Netzbetreiber zertifizierter Elektrofachbetrieb den Stecker in die Steckdose stecken darf.
Es gibt diesen Warnhinweis bei (fast) jedem Bausatz, der an 230 V betrieben wird, nur nicht an so prominenter Stelle.
Wie ist es denn mit der Installation von Hausautomation,
z.B. der Homematic Funk-Schaltaktor 4fach Hutschiene, der 4 * 3680 W schalten kann? Muss man den auch vom lokalen Netzbetreiber genehmigen lassen?
Eine kleine Solar-Strom-Anlage vermindert den Verbrauch nur um
max. 300 W bei strahlenden Sonnenschein.

Oft wird auch ein Sicherheitsrisiko angeführt. Seit vielen Jahren sind alle Wechselrichter für Netzeispeisung mit Sicherheitseinrichtungen (z.B. ENS) ausgerüstet, die in sehr kurzer Zeit abschalten, wenn das Netz ausfällt. Das ist auch gut so, damit man gefahrlos am Verteiler arbeiten kann, wenn die Hauptsicherung ausgeschaltet ist und die Sonne scheint.
Ein Inselbetrieb ist daher mit modernen Wechselrichtern nicht möglich.

Immer wieder wird eine Brandgefahr durch Überlast heraufbeschwören. In einer modernen Hausverteilung sind die Leitungen mit 1,5 qmm Kupfer ausgeführt und für 16 A und 230 v * 16 A = 3680 W zugelassen. Im Verteiler sitzt ein 16A-Sicherungsautomat. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte bei Netzeinspeisung dieser durch eine 10A-Sicherung ersetzt werden. Der Wechselrichter sollte über eine 6A-Sicherung einspeisen, dann kann in dem Stromkreis keine Überlast grösser als 10A + 6A = 16A auftreten. Eine kleine Solar-Strom-Anlage speist bei max. 300 W mit ca. 300W / 230V = 1,3 A ein.

Didi
Aw: Risiken beim Anschluss?
Antwort als hilfreich markieren
0Positive Markierungen
Antwort als nicht hilfreich markieren
0Negative Markierungen
Melden Sie diesen Beitrag
29.04.2014, 12:42
Hallo Didi1,

vielen Dank für Ihr Feedback zum Solar-Set.

Bezüglich Ihrer Anfrage zur Begrifflichkeit "Elektrofachkraft", ist diese nach EU-Recht wie folgt definiert:

"Elektrofachkraft ist, wer auf Grund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann." (BGR A 3 ; 2 Begriffsbestimmungen Nr. 6)


Quelle: Wikipedia - Elektrofachkraft

Für den Anschluss ist die bereitgestellte Bedienungsanleitung genau zu beachten.


Mit freundlichen Grüßen euer Team der technischen Kundenbetreuung
Aw: Risiken beim Anschluss?
Antwort als hilfreich markieren
0Positive Markierungen
Antwort als nicht hilfreich markieren
0Negative Markierungen
Melden Sie diesen Beitrag
27.08.2016, 20:15
Hallo Solarstromer,

bei dem obigen Beispiel würde es auch eine 13A-Sicherung tun.
Die 6A -Sicherung ist eigentlich obsolet, da der WR ja niemals mehr als 1,3 A liefern kann! In jedem Fall sollte der Anschluß von einem, der weiß was er tut, vorgenommen werden. Man darf auch nicht vergessen, dass es leider auch viele Steckdosen gibt, die nicht einmal 16A Dauerstrom verkraften und die sind zugelassen. Auch der EURO-Stecker führt häufig zu Wackelkontakt, weil die Stifte dünner und kürzer sind. Dies ist alles zulässig in DE und EU. Sicher wird sich hier keiner outen und tolle Berichte für das Produkt einstellen, leider.
Aw: Risiken beim Anschluss?
Antwort als hilfreich markieren
0Positive Markierungen
Antwort als nicht hilfreich markieren
0Negative Markierungen
Melden Sie diesen Beitrag
27.08.2016, 22:43
Eine kleine Solar-Strom-Anlage mit max. 300 W Erzeugung liefert maxmimal einen Strom von 1,3 A. Es gibt viele andere Geräte dieser Leistungsklasse, die mit einem Euro-Stecker angeschlossen werden. Man sollte aber den mit 16 A abgesicherten Strang nicht bis zur maximalen Leistung von 3680 W auslasten.
Da es aber nur Hutschienen-Automaten mit 16 A, 10 A und 6 A preiswert gibt, teilt man den Strang mehr aus juristischen als aus technischen Gründen in Einspeisung mit 6 A und Verbrauch mit 10 A Absicherung auf. Dann ist man immer auf der sicheren Seite.

Didi
Aw: Risiken beim Anschluss?
Antwort als hilfreich markieren
0Positive Markierungen
Antwort als nicht hilfreich markieren
0Negative Markierungen
Melden Sie diesen Beitrag
28.08.2016, 07:43
Die 300W extra - die in der Realität sowieso nur so 200-220W sein werden, da die Leistungsangaben für Zellentemperatur von 25°C gilt und die Leistung bei Erwärmung zu fallen beginnt - sind zu vernachlässigen. Im Worst Case werden die Leitungen statt mit 16 mit 17A belastet (oder 11 statt 10). Das alles ist ein Bereich, wo Sicherungsautomaten auch ihre Toleranzen haben.
Dazu kommt die Auslöscharakteristik: bei DOPPELTEM Nennstrom darf es ca 100s -1000s dauern, bis ein thermischer Auslöser zuschlägt. bei 1,1fachen Nennstrom ist das nicht mal mehr definiert, weil "ewig lange" und sowieso mit von der Umgebungstemperatur abhängig.
Ein Kluger kann sich leicht dumm stellen - umgekehrt wird es schwierig.
Aw: Risiken beim Anschluss?
Antwort als hilfreich markieren
0Positive Markierungen
Antwort als nicht hilfreich markieren
0Negative Markierungen
Melden Sie diesen Beitrag
28.08.2016, 23:56
Ich habe meine kleine Solarstrom-Anlage im Fahrradschuppen angeschlossen, dem ich seinerzeit eine extra Leitung mit 16 A abgesichert gelegt habe. Dort gibt es ausserdem nur noch eine Glühbirne mit 60 W. Da sie schon seit über 20 Jahren funktioniert, habe sie noch nicht gegen LED-Beleuchtung getauscht. In der Praxis ist es nicht relevant, über die Absicherung und Strombelastung zu diskutieren. Tagsüber wenn die Sonne scheint, wird die gesamte erzeugte Leistung in den Hausverteiler eingespeist. Wenn ich bei Dunkelheit den Zähler ablesen will, wird nur der Strom der Lampe verbraucht. Deshalb habe ich die Sicherungsproblematik juristisch und nicht technisch genannt.
Meine kleine Solarstrom-Anlage besteht aus 6 Modulen je 230 Wp und 3 unterschiedlichen Wechselrichtern, funktioniert seit 2 Jahren einwandfrei und erzeugt die Hälfte unseres Jahres-Verbrauchs. Leider können wir nur knapp 30 % nutzen, da wir nachts und im Winter mehr verbrauchen, als wir im Sommer tagsüber erzeugen. Mit einem geplanten Akku wird es besser werden.