Solar-Sets

Hallo!

Hat jemand Erfahrung damit, ob dieses Gerät in Deutschland überhaupt zulässig ist? Hierüber gab es in 2013 diverse Diskussionen.

Nur, dass ich es an eine beliebige Stromleitung anschliessen kann heisst dieses ja noch nicht, dass es den in Deutschland gängigen Bestimmungen nachkommt.

Erfahrungen? Meinungen?

Gruß,

Marco

Vorweg - eine genaue Antwort für Deutschalnd kann ich Dir nicht geben, aber ich habe mich mal mit dem Thema näher auseinandergesetzt.

Grundsätzlich ist der Anschluß "irgendwo" nämlich nicht zulässig, weil es zu einer Leitungsüberlastung kommen kann. Nein, nicht durch die Einspeisung, aber:
Wenn am selben Stromkreis wie die Einspeisung eine Überlast angeschlossen wird, dann kann es sein, daß die Sicherung der Leitung nicht fällt, weil ja nur ein Teil dieser Überlast über die Sicherung vom Stromnetz kommt.
Damit müssen (eigentlich) Einspeisungen immer mit eigener Sicherung direkt im Zählerkastenverteiler eingespeist werden. Nur dann sind auch die Lastströme immer zu 100% über die zuständige Sicherung geführt.

Klar so ein Set mit noiminal 400W (real einzuspeisende 300W) wird kein reales Problem darstellen, aber wer hindert jemand daran, sich von dem Set mehrere zu kaufen und theoretisch an der selben Leitung einzuspeisen (der "eine" Stromkreis in der Garage, auf dessen Dach die Dinger dann stünden...
Dann hat mal schon evtl. ein Problem, wenn über die 1,5mm² Leitung plötzlich mal 4000W Dauerstrom fließen - ohne daß die 10A Sicherung jemals fällt....

Hallo marco.b,

eine Besonderheit von Renoa compact ist, dass alle in Deutschland nötigen Normen und Zertifizierungen für den Anschluss an das Stromnetz erfüllt werden, wie z.B. NA-Schutz/ENS nach VDE-AR-N4105 etc.

Dennoch muss natürlich vor der Montage des RENOA Komplettsystems Rücksprache mit dem örtlichen Energieversorger gehalten werden, sofern ein Anschluss an das Netz geplant ist.

Zitat Herr Sandhorst:
...sofern ein Anschluss an das Netz geplant ist.

Davon ist wohl auszugehen, denn beim INV350-60 handelt es sich um einen netzgeführten Wechselrichter. D.h. ohne Netz schaltet das Ding ab und die Anlage läuft im Leerlauf - kein Strom zu holen.
Also: Stromausfall im Netz = Stromausfall der Solaranlage. Selbst bei Sonne hat man dann keinen Strom zuhause - obwohl er theoretisch da wäre ;-)

Hallo Herr Sandhorst,

und genau beim Thema Anmeldung "Netzbetreiber" haben wir dann wohl in Deutschland ein Problem! Dieser wird dem Anschluss sichere nicht einfach zustimmen.

Ich frage mich, ob es deshalb
a) Sinn macht so ein Produkt bei ELV überhaupt anzubieten
b) wenn man es anbietet man den Kunden vielleicht explizit in der Produktbeschriebung hinweisen sollte "Anschluss in Deutschland nur nach Rücksprache mit örtlichem Versorger zulässig"

Für viele Leute sicher so irreführend!

Gruß,

Marco B.

Hallo marco.b,

aus diesem Grund bieten wir ja die Bedienungsanleitung vorab zum kostenlosen Download an. Hier ist unter Punkt 9.0, 9.1 und 9.2 beschrieben, was genau für den Anschluss am Netz zu beachten ist und wie die Anmeldung beim EVU erfolgt.

Hallo Herr Sandhorst,

danke für den Link. Allerdings sehen dann die Auflagen / Richtlinien genauso aus, wie für eine Großanalage und der Vorteil "einfach anschliessen" geht verloren.

Bei 400 Watt zu 995 EUR ergibt sich ein kWp Preis von etwa 2500 EUR. Wenn ich mir jetzt überlege, dass ich je nach Anlagengröße einen SMA Wechselrichter + Markenmodule (z.B. Aleo/Bosch) für 1600-1900 EUR pro kWp bekommen kann (inkl. Anmeldung + Abnahme), sehe ich keinen Vorteil in diesem Produkt - nur meine persönliche Meinung.

400 Watt anzumelden (inkl. steuerlicher Aspekte) macht keinen Sinn (Kosten-Nutzen). Sollte ich darüber nachdenken 10 dieser Geräte kombinieren zu wollen, so sollte ich besser direkt auf eine richtige Lösung mit einem einzigen Wechselrichter gehen, anstatt mir 10 Einzelwechselrichter an die Wand zu hängen.

Schönen Abend,

Marco B.

Faiererweise möcht ich schon sagen: Der Preis ist ok. Allein der WR kostet Straße gut 300€, und noch mal je 250 für ein ordentliches 300er Modul - ok.
Der kW-peak Preis ist bei Kleinanlagen immer teurer wie beider großen. Ein WR mit z.b. 4 KW kostet keine 3500€. Somit fallen hier die WR kosten schwer zu Buche.
Außerdem scheint mir der Sinn solcher Anlagen nicht der zu sein, daß man sich eine 10er Packung an die Wand packt und groß ins Stromerzeugergeschöft einsteigt.

Aber imho würde es Sinn machen, wenn jeder Haushalt EINE solche ANlage (bürokratiefrei) betreiben dürfte, denn diese würde den tagsüberverbrauch zum Teil abfangen können. Damit würden dann die Überlandleitungen entlastet werden (und deren Verlustleistung gespart!) - und die eigene Stromrechnung. Überschuß würde halt "gespendet" werden, weil Rücklaufsicherungen im Zähler vorhanden sind.

So gesehen ist das Set ok, und auch theoretisch sinnvoll. Praktisch aber leider nicht leicht legal umsetzbar...

Ok, Rainmaker, da muss ich zustimmen!

Wenn man es nur als "Ich nutze ein Set oder Zwei" sieht in Ordnung. Leider ist der notwendig Bürokratieprozess zum Anschluss leider übertrieben hoch.

Nutzen kann ich es zwar trotzdem, dann jedoch leider illegal.
Ich habe bereits eine 5,5 kW Anlage - 1-2 dieser Module wären für mich interessant gewesen ein bisschen mehr Vormittagssonne einzufangen. Klar, Zähler + Anmeldung ist bei mir sowieso vorhanden - aber theoretisch dürfte ich diese Anlage ja nicht einfach in die Steckdose in der Garage stecken... Schade eigentlich.

VG,

Marco

Nun, in Deinem - glücklichen - Fall wäre ein sauberer Anschluß via Zählerkasten immerhin möglich, aber: nicht sinnvoll (meiner bescheidenen Meinung nach)
Etwas Vormittagssonne heißt, mittags oder gar nachmittags nicht optimal - also würde die komplette Ergänzung eigentlich dann nur mehr Strom verschenken = unwirtschaftlich. Unterm Strich soll ja der max. Ertrag rausschauen - nicht eine Vormittgasoptimierung (sofern Du nicht am vormittag immer Verbraucher laufen hast, die nur damit ohne Netzstrom betrieben werden könnten).

Der Anschluss einer kleinen Solar-Strom-Anlage ist ein politisches, kein technisches Problem. Ich betreibe seit 14 Jahren eine 1500 Wpeak Anlage mit EEG-Vergütung usw. ohne Probleme. Sie hatte sich nach 12 Jahren amortisiert. Ich bekomme noch 6 weitere Jahre 50 ct/kWh. Jetzt gibt es diese Technik moderner und viel preiswerter. Ich betreibe seit 6 Monaten eine kleine Anlage an einer normalen Steckdose in der Garage. Mein Verbrauchszähler würde sich wirklich rückwärts drehen, wenn er keine Rücklaufsperre hätte. Es gibt keine Probleme.
Doch die Lobbymaschienerie der Energieversorger läuft auf Hochtouren wegen dieser Konkurrenz und sieht überall technische Gefahren, wo keine sind. Wenn ich in der Garage einen Rasenmäher mit 2000 W anschliesse, hat niemand etwas dagegen. Speise ich dagegen 200 W in mein Hausnetz, die ich auch noch selbst verbrauche, ist angeblich die gesamte Energieversorgung in Gefahr. Selbstverständlich müssen alle Sicherungen und Leitungen ausreichend dimensioniert sein.
Mein Tipp: keine dummen Fragen stellen, sondern machen und sparen.

Ich habe was tolles gefunden, was ich euch nicht vorenthalten möchte. Es gibt bei Kickstarter ein innovatives Crowdfundingprojekt ein Energiemanager der mit jedem Wechselrichter und der Haustechnik voll kompatibel ist.

Damit braucht man keinen teuren Solarspeicher und kann trotzdem seinen Solarstrom selber verbrauchen.

Hier schaut es euch mal an https://www.kickstarter.com/projects/1983254852/emdo-can-do-your-energy-manager-for-renewable-ener

und den Film finde ich echt geil https://www.youtube.com/watch?v=Bph5GGgcq4I